Waldumbau braucht wirtschaftliche Perspektiven
Ohne wirtschaftliche Perspektive bleibt der Waldumbau stehen
Düsseldorf, 13. Februar 2025 – Damit der Privatwald in NRW eine Zukunft hat, müssen Waldbesitzer investieren können. Doch das ist nur möglich, wenn sich die Bewirtschaftung wirtschaftlich trägt. Eine neue Studie der Universität Göttingen und des Landesbetriebs Wald und Holz NRW zeigt, dass die aktuellen Rahmenbedingungen nicht ausreichen, um den dringend benötigten Waldumbau voranzutreiben. Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen stellte die Ergebnisse am Donnerstag vor.
„Die Ergebnisse verdeutlichen das gewaltige Ausmaß der klimabedingten Waldschäden. Um sie zu überwinden, bedarf es noch erheblicher Anstrengungen“, erklärt Dr. Johannes Gerst, der für die Familienbetriebe Land und Forst NRW an der Studie mitarbeiten durfte.
Die Studie macht deutlich: Bislang bieten vor allem bewirtschaftete Nadelwaldbestände rentable Erträge. Laubbaum-geprägte Waldentwicklungen sind hingegen nur mit langfristigen Förderungen und der Sicherheit, das geerntete Holz künftig auch vermarkten zu können, wirtschaftlich tragfähig. „Nur die ertragsorientierte Forstwirtschaft bietet Forstbetrieben auf Dauer eine Perspektive. Denn wer nicht oder nur wenig investiert, schont zwar seine Liquidität, lebt aber von der Substanz und muss auf Dauer andere Einkommensquellen erschließen“, so Gerst weiter.
Landesregierung muss betriebliche Freiheiten wahren
Die Familienbetriebe Land und Forst NRW fordern die Landesregierung auf, auch weiterhin wirtschaftlich tragfähige Rahmenbedingungen für den Privatwald zu schaffen. „Die Landesregierung sollte durch ihre Förderung Investitionsanreize weiter auch für nadelholzdominierte Waldentwicklungstypen schaffen und sich engagiert für Naturnähe und weitere Ziele einsetzen“, meint Max von Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst NRW. „Beschränkungen waldbaulicher und betrieblicher Freiheiten, z. B. in Natura-2000-Gebieten, sollten auf ein Minimum reduziert werden. Sie nehmen den Betrieben die Ertragsperspektive und damit den Investitionsanreiz.“
Beide Maßnahmen nützen am Ende allen, denn können Forstbetriebe nicht mehr investieren, muss die Wiederbewaldung ausschließlich durch Staatsausgaben finanziert werden oder aber unterbleibt. Beides beeinträchtigt die Chancen künftiger Generationen. Gleichzeitig bietet eine wirtschaftlich tragfähige Forstwirtschaft die Möglichkeit, klimaresiliente Wälder aufzubauen und die ländlichen Räume zu stärken – eine Chance, die genutzt werden sollte.