SUR bedeutet Aus für regionale landwirtschaftliche Nahrungsmittelproduktion

Familienbetriebe Land und Forst: Pauschalverbote sind angesichts kriselnder Versorgungslage der falsche Weg

Berlin, 24.10.2023. Anlässlich des heutigen knappen Beschlusses des Umweltausschusses, die Empfehlungen der Berichterstatterin Sarah Wiener anzunehmen, äußert sich Max von Elverfeldt: „Das Annehmen der SUR (Sustainable Use Regulation) kommt in den betroffenen Gebieten einem Berufs- und Produktionsverbot gleich. Sollte das Europäische Parlament den Empfehlungen folgen, bedeutet das ein Verbot für alle chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel, die nicht der Low-Risk-Klassifizierung angehören. Diese sind angesichts ihrer geringen Effektivität keine echten Alternativen. Angesichts der angespannten Situation der Lieferketten ist es geradezu unverantwortlich, die heimische Produktion durch Pauschalverbote zu gefährden.“

Laut Elverfeldt sind entscheidende Fragen im Ausschuss nicht geklärt worden: „Die Ausgestaltung der sensiblen Gebiete auf der Ebene der Mitgliedsstaaten wird zu enormen Wettbewerbsverzerrungen in der EU führen. Schon jetzt spielt die Bundesregierung den Vorreiter bei der Ausweisung von Schutzgebieten, von denen es im Vergleich in Deutschland viel mehr gibt als in den anderen Mitgliedsstaaten.“

Elverfeldt bedauert, dass der Umweltausschuss die Gelegenheit, mit den Landwirten zu kooperieren und die gesetzten Ziele gemeinsam zu erreichen, erneut verpasst hat. Er prangert an: „Statt die Landwirtinnen und Landwirte mitzunehmen und Reduktionsziele gemeinsam über Zukunftstechnologien und finanzielle Anreize zu erreichen, werden mit neuen umfangreichen Dokumentationspflichten zusätzliche Belastungen für unsere Betriebe geschaffen. So verpassen wir die Chance, eine zukunftsweisende, nachhaltige Landwirtschaft zu gestalten, die die Versorgung der Bevölkerung mit sicheren Lebensmitteln sicherstellt.“
Pressemitteilung FabLF Berlin vom 24.10.2023