Familienbetriebe Land und Forst NRW lehnen Schaffung eines Waldfonds ab – Kritik an Grünen-Vorschlag

Düsseldorf, 19.05.2020. Die Familienbetriebe Land und Forst NRW lehnen einen von den Grünen vorgeschlagenen Waldfonds über 400 Millionen Euro zum Kauf privater Waldflächen ab. Diese sollen dann sich selbst überlassen werden, so ein Antrag der Partei. Darüber will morgen (20. Mai) der Landtag in einer Anhörung in Düsseldorf beraten. Hintergrund ist, dass Sturm, Dürre und Borkenkäfer den Wäldern in NRW seit 2018 schwere Schäden zugefügt und private Waldbesitzer diese trotz staatlicher Hilfen oft nicht mehr aufforsten können.
Die Familienbetriebe sprechen sich gegen diesen Fonds aus und wollen das Geld lieber als Unterstützung an die Waldbesitzer ausgezahlt sehen. Davon gibt es in NRW rd. 150.000. Diese bewirtschaften ihre Wälder nachhaltig und konnten sie bisher über die Holzeinnahmen finanzieren. Gleichzeitig konnte der Wald jahrzehntelang von der Gesellschaft zu Erholungszwecken genutzt werden und ist mit seiner CO2-Senke (acht Tonnen pro Hektar!) einer der wichtigsten Klimaschützer überhaupt. Dazu der stellv. Vorsitzende der Familienbetriebe NRW, von Bockum-Dolffs: „Es ist nun an der Zeit, die Waldbesitzer beim Wiederaufbau und Erhalt der Wälder auch finanziell zu unterstützen. Unsere Wälder binden jährlich 14 Prozent der gesamten CO2-Emissionen. “ An der Stelle würden die 400 Mio. Euro einen konkreten Beitrag leisten, denn der nachhaltig bewirtschaftete Wald trägt aktiv zum Klimaschutz bei. Auch sei die Artenvielfalt im bewirtschafteten Wald in der Regel höher als in einem sich selbst überlassenen Wald, so die Familienbetriebe. Wenn ein Waldbesitzer tatsächlich verkaufen will, so der Verband, gebe es zudem noch einen funktionierenden Markt für Waldflächen und Personen, die ihr Geld in Wälder investieren möchten. Es besteht mithin keine Notwendigkeit, über einen vom Land finanzierten Fonds regulierend in ein bestehendes und noch funktionierendes System einzugreifen, so die Kritik der Familienbetriebe.

Pressemitteilung vom 19.05.2020