Windenergieseminar vom 18.03.2014

Am 18.03.2014 haben wir zusammen mit dem Waldbauernverband und der Energieagentur zu einem Seminar zur Windenergie eingeladen. Diesmal stand vor allem die konkrete Umsetzung von Projekten im Vordergrund. Besonders interessant war der Vortrag von Steuerberater Werner Daldorf, der aus seinen Erfahrungen zur Wirtschaftlichkeit von WEA-Anlagen berichtete. Er stellte fest, dass die Auslastung der WEA in NRW realistischerweise mit maximal 80 % angesetzt werden dürfe. Dementsprechend seien die in vielen Broschüren versprochenen Ausschüttungen herab zu setzen. Grundsätzlich bevorzugt er den Bürgerwindpark, da dieser regionale Wurzeln habe und oftmals Kosten durch Eigenleistung eingespart werden könnten. Bei einem Bürgerwindpark sollte aber Eigenkapital von mindestens 30 % vorhanden sein, da immer mit windschwachen Jahren zu rechnen sei. Um realistisch kalkulieren zu können, sollte man mehrere Windgutachten einholen und von den zu erwartenden Erträgen großzügige Abschläge (z.B. für Versicherungen, Reparaturen etc.) vornehmen. Nachfolgend berichtete Herr Axel Kämmerling vom Landesbetrieb Wald und Holz an einem konkreten Beispiel von seinen Erfahrungen bei der kooperativen Verpachtung potenzieller Konzentrationszonen von Windenergieanlagen. Hier sei eine Entlohnung von 20 % für den Standort und 80 % für die sonstigen im Gebiet liegenden Flächen sinnvoll. Die juristische Seite wurde von Rechtsanwalt Albrecht Wrede dargestellt. Er wies auf einige Punkte hin, die der Eigentümer beachten sollte, wie die Rückbauverpflichtung und eine entsprechende Bürgschaft bei einer zuverlässigen Bank, Ausführungen zum Repowering sollten die Verträge grundsätzlich nicht enthalten und bei der Übertragung des Vertrages auf Dritte sollte der Flächeneigentümer äußerst vorsichtig sein. Zudem können konkrete Punkte geregelt werden, wie z.B. ob der Eigentümer die Wege weiter nutzen kann oder ob diese zurückgebaut werden sollen, ob Leitungen im Boden verbleiben können, wie die Grunddienstbarkeit vergütet wird usw. Den Anwesenden wurde die Möglichkeit gegeben, konkrete Fragen zu stellen und Probleme zu besprechen.